Holz arbeitet
Mit der Aussage "Holz arbeitet" wird beschrieben, dass sich Holz durch den Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit ausdehnt und zusammenzieht und dabei auch verformt. Beliebt ist auch der Spruch: "Holz arbeitet mehr als Du!"
Im Folgenden sind einige Nachteile und sogar Gefahren von Holz beschrieben, die dieser wunderbare Rohstoff mit sich bringt:
Holz brennt. Dafür wird es von Menschen seit Jahrtausenden genutzt. Zum Grillen, Braten, Kochen, zum Heizen oder Verarbeiten von anderen Stoffen. Im Zusammenhang mit Kerzen ergibt sich die Gefahr des Anbrennens, insbesondere wenn die Kerze abgebrannt ist, aber auch beim Anzünden durch das ungünstig gehaltene Feuerzeug oder das abgelegte, aber noch glühende Streichholz. Auch heiße Töpfe, Pfannen oder Messer können auf Holz Branntflecken hinterlassen oder es sogar zum Brennen bringen. - Holz also möglichst nicht mit heißen Gegenständen in Berührung bringen.
Holz verfärbt sich. Durch ultraviolettes Licht verfärbt sich Holz. Fichtenholz ist neu sehr hell und farblich neutral, nimmt aber auch bei normaler Helligkeit im Raum eine zunehmend gelblich-bräunliche Farbe an. Vor Licht geschützte Teile bleiben weitgehend hell und können so einen Kontrast zu durch Licht verfärbten Teilen bilden. - Mit der natürlichen Verfärbung kann man einfach leben, oder die Verfärbung durch Oberflächenbehandlung (Öl, Wachs, Lasur, Lack) verzögern. Alternativ können Oberflächen farblich gestaltet werden.
Holz verwittert. Im Freien befindliches Holz wird durch Sonnenlicht und Nässe gealtert. Ungeschütztes Fichtenholz wird grau und unansehnlich, wird spröde und zerfällt. - Unbehandeltes Fichtenholz sollte man im Außenbereich nur bewusst einsetzen und mit einer kurzen Lebensdauer rechnen.
Holz hat Asteinschlüsse. Die Maserung kann sehr ungleichmäßig sein und Asteinschlüsse enthalten. Durch die härtere Beschaffenheit oder Rindenteile können Holzteile herausbrechen oder Astlöcher entstehen.
Holz saugt Feuchtigkeit auf. Fichtenholz wird vor der Verarbeitung zu den handelsüblichen Halbzeugen gut getrocknet und auch im weiteren Verlauf der Herstellung trocken gehalten (mit einem Feuchtegehalt von 12-15%). Fäulnis und Schimmelbildung wird dadurch unterbunden. Damit ist das Holz immer bereit, Flüssigkeit aufzunehmen. Ein Vorteil für die Beschichtung, ein Nachteil für unbeabsichtigte Einfärbungen mit Früchten, Tomaten und Rotwein. - Fichtenholz also trocken halten und möglichst nicht mit Flüssigkeiten in Kontakt bringen, oder die Oberflächen entsprechend behandeln.
Holz trocknet aus. Sehr trockene Luft lässt Holz weiter trocknen und macht es spröde. Es bricht oder splittert dann eher. - In "normalem" Wohnraumklima geht es Fichtenholz am besten.
Holz harzt. Im Holz eingeschlossenes Baumharz kann insbesondere bei höheren Temperaturen flüssig werden, austreten und klebrige Spuren und Flecken hinterlassen.
Holz hat Spieße. So gut sich die Oberfläche von Fichtenholz auch anfühlt, können dennoch Spieße/Späne/Splitter entstehen und andere Materialien, wie zum Beispiel Stoffe, beschädigen, oder sogar bei ungünstigem Kontakt in die Haut eindringen. Das tritt insbesondere an Ecken und Kanten und bei sehr trockenem Holz auf. - Den Kontakt zu Fichtenholz sollte man immer bewusst genießen und es der jeweiligen Oberfläche entsprechend handhaben.
Holz wird glatt. Durch häufige Berührung, wie zum Beispiel bei der Benutzung von Handläufen, wird Fichtenholz an den Kontaktstellen glatt und in der Farbe dunkler als das umgebende Holz. - Will man Griffspuren vermeiden, sollte man Holz nicht überall ständig anfassen (zum Beispiel Türrahmen), oder die entsprechenden Stellen durch eine Beschichtung schützen (zum Beispiel Griffe).
Holz verzieht sich. "Holz lebt." Da ein Stück Fichtenholz aus verschiedenen Holzfasern, Wuchsrichtungen und Ästen besteht, macht sich Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit durch unterschiedliche Volumensänderungen bemerkbar. Das Holz kann sich verziehen, Holzbretter oder -platten können "schüsseln". - Bei Fichtenholz sollte man leichte Formveränderungen in Kauf nehmen und keine Formstabilität auf den Millimeter erwarten.
Holz bildet Risse. Die können auch noch Jahre nach der Verarbeitung entstehen oder wachsen. Meist sehen sie gut aus, an einigen Stellen können sie aber auch stören.
Holz bricht. Obwohl Fichtenholz häufig als Bauholz und Möbelholz verwendet wird, ist es nicht beliebig belastbar. Die Bruchstellen können durch die entstehenden Spieße und scharfen Kanten gefährlich werden. - Man sollte Holzgegenstände nur mit den vorgesehenen Lasten beaufschlagen und so das Brechen vermeiden.
Holz ist weich. Jedenfalls Fichtenholz als eine Weichholz-Art. Der Widerstand gegen mechanische Beanspruchungen der Oberfläche ist gering. Spuren, Kratzer, Kerben, Dellen können entstehen. - Mit Gebrauchsspuren sollte man also rechnen, sie sind natürlich abhängig von der Art der Beanspruchung.